Das Europäische Parlament nach der Direktwahl

Die Rolle des Europäischen Parlaments in der ersten Wahlperiode

Seit Juni 1979 wählen die Bürgerinnen und Bürger die Mitglieder des Europäischen Parlaments in direkter Wahl für eine Amtszeit von fünf Jahren. Mit den Jahren hat das Europäische Parlament Schritt für Schritt mehr Einfluss auf Entscheidungen in den Bereichen Gesetzgebung und Haushalt gewonnen. Bereits im Dezember 1979 zeigte sich eindrucksvoll, wie weit die Haushaltsbefugnisse des Europäischen Parlaments reichen: Mit 288 zu 64 Stimmen (bei einer Enthaltung) lehnte es den Haushaltsentwurf des Rates für 1980 als nicht annehmbar ab.

1979-election-campaign.jpg (European Election Campaign)„Kom op voor Europa“ (Steh auf für Europa) – Wahlplakat für die Europawahl 1979, die weltweit erste übernationale Wahl. © Europäische Gemeinschaften, 1979


Das Parlament leistete wichtige Arbeit: Es ging den sozialen und wirtschaftlichen Problemen der Europäischen Gemeinschaft auf den Grund und hielt Debatten darüber ab. Den Kontakt zur Wählerschaft zu halten, war eine der wesentlichen Rollen der Mitglieder des Parlaments. In seiner Antrittsrede 1982 betonte Präsident Dankert, es sei die Aufgabe der Mitglieder, die Tätigkeit des Parlaments zu fördern und mit Blick auf Arbeitslosigkeit, Menschenrechte, regionale Probleme, die Förderung des Wirtschaftswachstums oder die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik Lösungen zu finden.

In dieser Zeit begannen die Diskussionen über einen Vertrag zur Gründung einer Europäischen Union und die Übertragung neuer Zuständigkeiten auf die europäische Ebene. So wollte man die demokratische Einigung Europas fortsetzen und ihr frischen Schwung verleihen.

Zusammensetzung des Europäischen Parlaments 1979-1984

Hier finden Sie die Liste der Zusammensetzung des Parlaments in der ersten Wahlperiode.

Inhalt des Archivs

Der Bestand umfasst Dateien zur gesamten Gesetzestätigkeit des Europäischen Parlaments nach der ersten Direktwahl (folgendermaßen gegliedert: Europäisches Parlament – erste Wahlperiode – 1979-1984).

Aufgrund des Geltungsbereichs der Verträge und der internen Struktur des Europäischen Parlaments beziehen sich die meisten Dateien auf die Arbeit der parlamentarischen Ausschüsse (parlamentarische Berichte und Sitzungsprotokolle) und den Ablauf der Plenartagungen.

Counting of Eurovotes in DublinAuszählung der Stimmen bei der Europawahl 1979 in Dublin. © Europäische Gemeinschaften, 1979

Verfahrenstechnisch am häufigsten waren parlamentarische Berichte. Dabei legte ein parlamentarischer Ausschuss dem Parlament einen Bericht vor, den es im Plenum annahm oder ablehnte. Dieser Bericht bezog sich entweder auf ein Dokument der Exekutivorgane, oder er entsprang einer parlamentsinternen Initiative. Im Laufe der Zeit gewannen weitere, in der Geschäftsordnung festgelegte Verfahren an Bedeutung, z. B. parlamentarische Anfragen.

Die im Zeitraum 1979-1984 behandelten Themen stehen dabei im Zusammenhang mit dem Geltungsbereich der Verträge – von der Atomenergie und ihrer zivilen Nutzung bis hin zu den verschiedenen Aspekten des Binnenmarktes. Zu diesen Themen zählen:

  • politische und institutionelle Angelegenheiten
  • Handelspolitik und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Ländern außerhalb der Europäischen Gemeinschaft
  • Landwirtschaft
  • Sozialpolitik
  • Binnenmarkt der Gemeinschaft (freier Verkehr von Waren, Personen, Dienstleistungen und Kapital)
  • langfristige Wirtschaftspolitik, Finanzen und Investitionen
  • Assoziierung der überseeischen Länder und Gebiete
  • Regionalpolitik
  • Rechte der Frauen
  • Verkehr
  • Energiepolitik
  • wissenschaftliche und technische Forschung
  • Sicherheit, Gesundheit am Arbeitsplatz und Gesundheitsschutz

Aufbau des Bestands

Der Bestand ist wie folgt unterteilt:

  • Das Europäische Parlament vor der Direktwahl (1958-1979)
  • Erste Wahlperiode (1979-1984)
  • Zweite Wahlperiode (1984-1989)
  • Dritte Wahlperiode (1989-1994)
  • Vierte Wahlperiode (1994-1999)
  • Fünfte Wahlperiode (1999-2004)
  • Sechste Wahlperiode (2004-2009)
  • Siebte Wahlperiode (2009-2014)
  • Achte Wahlperiode (2014-2019)