Biografie
Nicole Fontaine wurde am 16. Januar 1942 in der Normandie geboren. Sie schloss 1962 ihr Studium der Rechtswissenschaften ab und erwarb 1964 das Diplom des Institut d’études politiques de Paris und 1964 das Doktorat in öffentlichem Recht. Sie hat eine Zulassung als Rechtsanwältin in Hauts-de-Seine.
Auf nationaler Ebene war Fontaine im Secrétariat général de l'Enseignement catholique (Generalsekretariat für das katholische Bildungswesen) für die Beziehungen zwischen dem privaten Bildungswesen und den staatlichen Behörden verantwortlich, zunächst als Rechtsberaterin, dann als stellvertretende Generalsekretärin von 1972 bis 1981 und schließlich als allgemeine Delegierte von 1981 bis 1984.
Nicole Fontaine verstarb am 17. Mai 2018 in Neuilly-sur-Seine.
Politische Ämter
• 1975–1981: Mitglied des Obersten Bildungsrates, Frankreich (Mitglied von dessen ständiger Abteilung von 1978 bis 1981)
• 1980–1984: Mitglied des Wirtschafts- und Sozialrats
• 1984–1989: Wahl in das Europäische Parlament
• 1989–1994: Wiederwahl als Mitglied des Europäischen Parlaments und Wahl zur Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments
• Januar 1994: wird zum ständigen Mitglied des Vermittlungsausschusses
• 1994–1999: Wiederwahl für eine dritte Legislaturperiode als Mitglied des Europäischen Parlaments
• Juli 1994: Wiederwahl als Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments (erste Vizepräsidentin)
• Januar 1997: Bestätigung als erste Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments; fungiert mit dem Präsidenten des Rates der Europäischen Union als Ko-Präsidentin des Vermittlungsausschusses
• 1999–2004: Wiederwahl als Mitglied des Europäischen Parlaments
• 1999-2002: Präsidentin des Europäischen Parlaments (im ersten Wahlgang mit der Mehrheit der Stimmen gewählt)
• Juni 2002 – März 2004: Beigeordnete Ministerin für Industrie im Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie in der Regierung von Jean-Pierre Raffarin
• 2004–2009: Wiederwahl als Mitglied des Europäischen Parlaments
Was sich im Archiv befindet
Im Archiv des Kabinetts von Nicole Fontaine befinden sich über 3 700 Elemente in mehr als 500 Akten, die sich auf die einzelnen Themen und Tätigkeiten, die die Amtszeit der Präsidentin kennzeichneten, beziehen. Dieser Bestand enthält neben Dokumenten in Papierform auch elektronische Dokumente.
Administrative und rechtliche Aufgaben
PE5 P1 A00/ADJU
Diese Seriengruppe umfasst die Dokumente zu den Beziehungen mit der Dienststelle Humanressourcen, insbesondere mit der Abteilung für Praktikanten. Diese Serie beinhaltet auch die gemeinsam mit dem Juristischer Dienst durchgeführten Arbeiten (chronologisch und thematisch geordnet).
Politische Aufgaben: Interne Beziehungen
PE5 P1 B00/RINT
Diese Serie bezieht sich auf interne Politikbereiche und besteht aus drei Serien, die mit der Tätigkeit des Kabinetts der Präsidentin im Zusammenhang stehen. Es handelt sich insbesondere um Vermerke und Schreiben, die dieses Kabinett verfasst, erhalten oder erstellt hat, sowie verschiedene Presseberichte Eine Gruppe von Dokumenten mit dem Titel „Operation: Eine Währung für Europa“ ist einem der Höhepunkte ihrer Amtszeit gewidmet und enthält verschiedene thematisch geordnete Akten zu ihren Positionen. Eine zweite Serie bezieht sich auf die Organisation der Tätigkeiten der Konferenz der Präsidenten, der für Ausschüsse und Delegationen zuständigen Generaldirektion und der parlamentarischen Ausschüsse. Die dritte Serie betrifft die Beziehungen des Kabinetts mit den Abgeordneten, wobei die Akten alphabetisch geordnet sind.
Politische Aufgaben: Außenbeziehungen
PE5 P1 C00/REXT
Die zweite organische Serie ist den externen Politikbereichen gewidmet und umfasst in Form einer Reihe chronologisch geordneter Akten mit ihren Reden eine erste Serie zur Tätigkeit der Präsidentin als Vertretern der Institution nach außen. Die nächste Serie bezieht sich – geordnet nach Themen – auf Besuche und auf die Öffentlichkeitsarbeit des Kabinetts der Präsidentin. Die dritte Serie betrifft insbesondere die interinstitutionellen Beziehungen des Parlaments u. a. mit der Europäischen Kommission und dem Europäischen Rat. Darin sind auch Einzelheiten zu den Treffen zwischen den verschiedenen europäischen Organen und Institutionen enthalten. Die vierte und fünfte Serie betreffen die Beziehungen zwischen dem Kabinett der Präsidentin und den Mitgliedstaaten bzw. zwischen dem Kabinett und Drittländern. Die Dokumente – vorwiegend handelt es sich um Schriftverkehr – sind nach Ländern oder nach „Briefpartner“ geordnet. Schließlich dreht sich die letzte Serie um das Thema internationaler Foren, insbesondere um die Organisation und Funktionsweise des EuroMed-Forums.