Catherine Bearder, Vereinigtes Königreich, MdEP von 2009 bis 2020


MEP Catherine BearderCatherine Bearder in der Plenarsitzung vom Mai 2015 in Straßburg – Erklärung der Kommission: Zweiter Jahrestag des Einsturzes des Rana-Plaza-Gebäudes und Sachstand beim Nachhaltigkeitspakt © Europäische Union 2015 - Europäisches Parlament

Fraktionen

2009-2019: Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa
2019-2020: Fraktion Renew Europe

Nationale Parteien

2009-2020: Liberal Democrats

Biografie

Catherine Bearder wurde in Broxbourne in Hertfordshire im Vereinigten Königreich geboren. Bevor sie Europaabgeordnete wurde, arbeitete sie als Entwicklerin bei einer Reihe großer nationaler Wohltätigkeitseinrichtungen. Sie ist seit Jahren ein aktives Mitglied der Liberal Democrats: Sie vertrat die Liberal Democrats im Distriktsrat von Cherwell und im Grafschaftsrat von Oxford (Oxfordshire) und war zweimal Parteikandidatin für die Wahl zum Europäischen Parlament und für die Wahl zum nationalen Parlament, wobei sie 1997 für Banbury und 2001 für Henley antrat.

Bearder wurde 2009 im Wahlkreis South East England in das Europäische Parlament gewählt. Sie ersetzte Emma Nicholson als MdEP und wurde für die Wahl 2009 zum Europäischen Parlament hinter Sharon Bowles auf die Parteiliste gesetzt. Bearder wurde am 4. Juni 2009 in das Europäische Parlament gewählt und als sie 2014 wiedergewählt wurde, vertrat sie als einzige Europaabgeordnete die britischen Liberal Democrats. Während der 7. und 8. Wahlperiode war sie Mitglied der Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa. In der 9. Wahlperiode schloss sie sich der Fraktion Renew Europe an.

Während ihrer Zeit im Europäischen Parlament war Bearder Mitglied des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. In diesem Ausschuss legte sie den Schwerpunkt auf Umweltthemen, insbesondere auf die Erhaltung der natürlichen Pflanzen- und Tierwelt und der Biodiversität, und gründete die diverse Interessenträger umfassende Gruppe MEPs for Wildlife, die einen Aktionsplan der EU zur Bekämpfung des illegalen Artenhandels forderte. Sie gehörte zu jenen Europaabgeordneten, die führend an der Überarbeitung der Richtlinie über nationale Emissionshöchstmengen beteiligt waren, wobei es um die Festsetzung nationaler Ziele für die Reduktion von Schadstoffemissionen ging. Dies war Teil des EU-Pakets zur Luftqualität, durch das laut der Europäischen Kommission bis 2030 rund 38 000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verhindert werden könnten. Sie war auch Mitglied des Ausschusses für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter.

MEP Catherine BearderSeminar für Journalisten: Weibliche Flüchtende und Asylsuchende in der EU - Das Europäische Parlament: Verwirklichung der Rechte der Frauen und der Gleichstellung der Geschlechter. V. l. n. r.: Cheryl D. Miller, Dimitrios Papadimoulis, Teresa Jimenez-Becerril Barrio, Catherine Bearder © Europäische Union 2016 - Europäisches Parlament

Als langjährige Aktivistin gegen Menschenhandel wurde sie mit der Erstellung eines Berichts des Europäischen Parlaments über die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Bekämpfung des Menschenhandels (Richtlinie 2011/36/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. April 2011) beauftragt.

Nach den Wahlen zum Europäischen Parlament 2014 wurde sie zur Quästorin des Europäischen Parlaments gewählt. Dieses Amt hatte sie von 2014 bis 2019 inne. Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit in den Ausschüssen war Bearder Mitglied der interfraktionellen Arbeitsgruppe Kleine und mittlere Unternehmen.

Sie wurde am 23. Mai 2019 wiedergewählt und wurde Vorsitzende der Liberal Democrats im Europäischen Parlament. Sie war Mitglied des Ausschusses für konstitutionelle Fragen, stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter und stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Kultur und Bildung. Sie war auch ein aktives Mitglied der Delegation in der Paritätischen Parlamentarischen Versammlung AKP-EU und befasste sich dort hauptsächlich mit Umwelt- und sozialen Themen.

Weitere informationen zu ihrer Zeit als MdEP finden sich hier

Ausgewählte Plenarreden

2016 ernannte der Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Catherine Bearder zur Berichterstatterin für den Initiativbericht über den EU-Aktionsplan zur Bekämpfung des illegalen Artenhandels. In dieser Funktion sprach sie am 23. November 2016 im Plenum:

Teil 1:

Teil 2:

Im Rahmen der Plenardebatte über die Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Homophobie und anderen Formen der Intoleranz (Erklärungen des Rates und der Kommission) am 1. Dezember 2016 sprach Catherine Bearder im Namen der ALDE-Fraktion über die Auswirkungen der Referendumskampagne im Vereinigten Königreich:

In der Tagung vom 25. Oktober 2017 sprach Catherine Bearder als Unterzeichnerin einer Entschließung über die Bekämpfung von sexueller Belästigung und Missbrauch in der EU zu dieser Thematik im Plenum:

Was sich im Archiv befindet

Die Dokumente des Bestands von Catherine Bearder beziehen sich vorwiegend auf den Zeitraum von 2015 bis 2019, wenngleich es auch einige ältere Dokumente gibt, die Bearder zu Dokumentations- oder Informationszwecken gesammelt oder erhalten hat (aus den Jahren 1956, 2007, 2010, 2013 und 2014). Ein Teil der Dokumente ist oft dieselbe Dokumentenart, es handelt sich um Entwürfe von Tagesordnungen, Protokolle, Vermerke oder Briefe, die sich allesamt auf ihre Mitwirkung als Mitglied des Kollegiums der Quästoren oder des Präsidiums und auf ihr Mandat während der 7. Wahlperiode (2009–2014) beziehen.

Ein weiterer Teil der Dokumente in diesem Bestand stammt aus ihrer Tätigkeit in der Delegation in der Paritätischen Parlamentarischen Versammlung AKP-EU, im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, im Ausschuss für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter sowie im Ausschuss für internationalen Handel zwischen 2012 und 2015.

Hauptthemen sind die Eingliederung von Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern, die Reduktion der nationalen Emissionen bestimmter Luftschadstoffe, der EU-Aktionsplan zur Bekämpfung des illegalen Artenhandels, die Richtlinie zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels und zum Schutz seiner Opfer aus einer geschlechtsspezifischen Perspektive, und die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten.

Mitwirkung in den Leitungsorganen

In dieser Gruppe finden sich die Archivalien, die mit ihrer Mitwirkung in den Leitungsorganen als Mitglied des Kollegiums der Quästoren und des Präsidiums verknüpft sind. Bearder übte diese Funktionen fünf Jahre lang aus (2014–2019). Als Quästorin war sie mit der Bearbeitung zahlreicher Verwaltungs- und Finanzaufgaben betraut. Sie nahm am Kunstausschuss teil und bewilligte das Sponsoring der Ausstellungen. Als Mitglied des Präsidiums war sie Mitglied vieler Arbeitsgruppen. Sie arbeitete mit der Arbeitsgruppe IKT-Innovationsstrategie und der Arbeitsgruppe Informations- und Kommunikationspolitik zusammen. Schließlich nahm sie auch ihre Aufgaben als Mitglied in der Hochrangigen Gruppe für die Gleichstellung der Geschlechter und Vielfalt aktiv wahr. Sie unterstützte Schulungen und die Bewusstseinsbildung in Bezug auf die Gleichstellung von Mann und Frau unter den Beschäftigten im Europäischen Parlament und in den Fraktionen.

Bearder spielte auch eine wichtige Rolle als Mitglied des Vereins der ehemaligen Mitglieder des Europäischen Parlaments, der geschaffen wurde, um ehemalige Abgeordnete miteinander in Kontakt zu bringen und ihnen zu ermöglichen, ihre Erfahrung und ihr Wissen zu nutzen.