Dagmar Roth-Behrendt, Deutschland, MdEP von 1989 bis 2014


MEP Dagmar Roth-BehrendtDagmar Roth-Behrendt in der Plenarsitzung vom April 2014 in Straßburg © Europäische Union 2014 - Europäisches Parlament

Fraktionen

1989-1993: Sozialistische Fraktion 
1993-2004: Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas
2004-2009: Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament
2009-2014: Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialisten & Demokraten im Europäischen Parlament

Nationale Parteien

1989-2014: Sozialdemokratische Partei Deutschlands

Biografie

Dagmar Roth-Behrendt wurde in Frankfurt am Main in Deutschland geboren. Nach ihrem Abitur im Jahr 1971 in Friedberg in Hessen studierte sie Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg. Sie arbeitete als Referentin in der Senatskanzlei des Regierenden Bürgermeisters von Berlin und war von 1985 bis 1989 Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung Spandau.
 
Von 1989 bis 2014 war Dagmar Roth-Behrendt Mitglied des Europäischen Parlaments. Von 2004 bis 2007 und von 2009 bis 2012 war sie unter den Präsidenten Josep Borrell und Jerzy Buzek eine der 14 Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments. Während ihrer Zeit im Parlament war sie Sprecherin der Sozialdemokratischen Fraktion für Umwelt-, Verbraucher- und Gesundheitspolitik (1989 bis 2004) und Mitglied des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. 1997 führte sie den Vorsitz im Nichtständigen Untersuchungsausschuss zum Umgang der Europäischen Kommission mit einem BSE-Ausbruch. Sie war außerdem von 1989 bis 1992 stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte der Frau sowie von 1992 bis 1999 Mitglied bzw. stellvertretendes Mitglied dieses Ausschusses sowie Stellvertreterin im Haushaltsausschuss (1992-1999), im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (2004-2009) und im Rechtsausschuss (1999-2014). Sie war Berichterstatterin für die EU-Verordnung über Medizinprodukte. Neben ihren Aufgaben in den Ausschüssen gehörte Dagmar Roth-Behrendt von 1994 bis 2004 auch der Delegation für die Beziehungen zu Australien und Neuseeland an (stellvertretende Vorsitzende von 1999 bis 2004) und war Mitglied bzw. Stellvertreterin in der Delegation für die Beziehungen zu Japan (1992-1994), der Delegation für die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten (1992 und 2009-2014), der Delegation für die Beziehungen zu Kanada (2004-2009) und der Delegation für die Beziehungen zu der Schweiz, Island und Norwegen sowie zum Gemischten Parlamentarischen Ausschuss Europäischer Wirtschaftsraum (EWR) (2004-2009). Von 2007 bis 2009 war sie Vorsitzende der Arbeitsgruppe zur Reform des Europäischen Parlaments, die von der Konferenz der Präsidenten eingesetzt wurde.

MEP Dagmar Roth-BehrendtWorkshop des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Europäische Initiative zur Alzheimer-Krankheit und zu anderen Demenzerkrankungen. Dagmar Roth-Behrendt (links), Marisa Matias (rechts) © Europäische Union 2010 - Europäisches Parlament

Im November 2014 wurde Dagmar Roth-Behrendt zur Sonderberaterin des Kommissars für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis Andriukaitis, ernannt. 2016 wurde sie in den unabhängigen Ethikausschuss der Kommission berufen.

Am 23. April 2009 wurde ihr das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Weitere informationen zu ihrer Zeit als MdEP finden sich hier.

Was sich im Archiv befindet

Das Archiv besteht vorwiegend aus legislativen Dokumenten im Zusammenhang mit parlamentarischen Verfahren (Berichte, Berichtsentwürfe, Änderungsanträge, Arbeitsdokumente usw.). Was die Legislativgruppe betrifft, beziehen sich die im hinterlegten Archiv am umfassendsten abgebildeten Tätigkeiten auf ihre Aufgaben als

  • Mitglied des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit im Zeitraum 1989 bis 2014, und als
  • Vorsitzende des Nichtständigen Ausschusses für die Weiterbehandlung der Empfehlungen zu BSE im Jahr 1997.

Der Aktenplan für diese Gruppe besteht aus fünf Serien: Lebensmittelsicherheit, die Interessen von Tieren, Gesundheitssysteme, Beamte und Haushaltsmittel sowie berufliche Bildung und Zugang zu Beschäftigung. Die Akten zu Legislativverfahren sind innerhalb dieser Serien chronologisch geordnet. Sie bestehen aus verschiedenen Dokumentarten, die wie folgt kategorisiert und geordnet sind: Dokumente aus den Legislativverfahren, Dokumente aus Ausschusssitzungen oder Anhörungen, ergänzende Analysen, Aspekte der Kommunikation und Medienberichterstattung sowie Zusammenarbeit und Austausch mit Interessengruppen.

Schließlich enthalten diese Dokumente viele Informationen über die Entstehung und Entwicklung europäischer Rechtsvorschriften, da sie Folgendes enthalten bzw. widerspiegeln:

  • Einzelheiten zu den verschiedenen Phasen der Entstehung von Rechtsvorschriften
  • Verhandlungen zwischen den Fraktionen, insbesondere hinsichtlich der Festlegung von Änderungsanträgen und der Abstimmung darüber
  • Verhandlungen zwischen den Institutionen, insbesondere im Zuge von Trilogen
  • die den Interessengruppen zukommende Bedeutung in Angelegenheiten, von denen sie betroffen sind

Zusätzlich zu ihrer legislativen Tätigkeit wurde Dagmar Roth-Behrendt zweimal zur Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments ernannt. Diese Auszeichnung ermöglichte es ihr, auch politische Verantwortung zu übernehmen. Das angelegte Archiv legt davon Zeugnis ab, insbesondere die Dokumente, die sich auf ihre Tätigkeit als Vorsitzende der Arbeitsgruppe zur Reform des Europäisches Parlaments beziehen. Was die Dokumentarten betrifft, handelt es sich daher vorwiegend um Schriftverkehr und Arbeitsdokumente im Vorfeld der Erstellung endgültiger Empfehlungen. Dieser Teil des Bestands ist insofern interessant, als er zum Verständnis der Funktionsweise des Europäischen Parlaments und der Entwicklung der Beziehungen zu anderen Organen und Institutionen beiträgt.

Es sei darauf hingewiesen, dass es an Informationen zu ihrer Tätigkeit als Mitglied von Delegationen des Europäischen Parlaments mangelt.