Zita Gurmai, Ungarn, MdEP von 2004 bis 2014


 MEP Zita GurmaiMdEP Zita Gurmai während der Plenarsitzung im April 2014 in Straßburg – Pakistan: aktuelle Fälle von Verfolgung © Europäische Union 2014 – Europäisches Parlament

Fraktionen

2004: Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas
2004-2009: Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament
2009-2014: Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialisten & Demokraten im Europäischen Parlament

Nationale Parteien

2004-2014: Magyar Szocialista Párt

Biografie

Zita Gurmai wurde in Budapest, Ungarn, geboren. Sie studierte an der Karl-Marx-Universität für Wirtschaftswissenschaften (heute Corvinus-Universität Budapest) und promovierte 1991 an dieser Universität. Vor ihrer politischen Tätigkeit arbeitete Gurmai in einer Reihe von Privatunternehmen. Sie war Kommunikationskoordinatorin bei der Firma Comporgan und Verkaufsleiterin bei Westel Rádiótelefon Kft. Von 1994 bis 1995 war Gurmai Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit des Instituts für politische Geschichte, bevor sie eine leitende Position bei der Szelén Művelődési Tanácsadó Kft (1995–2002) einnahm.

Ab 1995 übernahm Gurmai politische Ämter und wurde Geschäftsträgerin der Frauenorganisation der Ungarischen Sozialistischen Partei, deren Vorsitz sie 2001 übernahm. Von 2002 bis 2004 war sie Abgeordnete des ungarischen Parlaments.

Zita Gurmai war von Mai 2004 bis Juni 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments. Sie war Mitglied des Ausschusses für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter (stellvertretende Vorsitzende von 2004 bis 2009) und stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für konstitutionelle Fragen (2009–2014). Von 2004 bis 2009 war sie Mitglied des Ausschusses für regionale Entwicklung und von 2004 bis 2014 Stellvertreterin im Ausschuss für Verkehr und Tourismus. Neben ihren Aufgaben in den Ausschüssen gehörte Zita Gurmai von 2004 bis 2007 der Delegation für die Beziehungen zu Kanada sowie von 2004 bis 2009 der Delegation für die Beziehungen zu Japan an. Sie war zudem Mitglied bzw. Stellvertreterin der Delegation in der Paritätischen Parlamentarischen Versammlung AKP-EU (2007-2014), der Delegation in der Parlamentarischen Versammlung Euronest (2009-2014) sowie der Delegation im Ausschuss für parlamentarische Kooperation EU-Moldau (2009-2014). 

MEP Zita GurmaiPreisverleihung „Jährlicher Gipfel der Frauen in Parlamenten – WIP – Global Forum“. Abgebildet (von links nach rechts): Eygló Harðardóttir, Zita Gurmai, Ntlhoi Motsamai, Kathy Calvin, Silvana Koch-Mehrin, Oyungerel Tsedevdamba, Daphne Barak-Erez, Loren Legarda © Europäische Union 2013 – Europäisches Parlament

Gurmai ist Mitglied der nationalen ungarischen Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats. Dort ist sie Koordinatorin des parlamentarischen Netzwerks „Frauen frei von Gewalt“ und Generalberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen in der SOC-Gruppe. 

Zita Gurmai ist Vorsitzende der SPE-Frauen, die sich für die Gleichstellung der Geschlechter innerhalb und außerhalb der Sozialdemokratischen Partei Europas einsetzt. Sie ist Vizepräsidentin der Stiftung für Progressive Europäische Studien. Außerdem war sie 1999 und von 2003 bis 2008 stellvertretende Vorsitzende der Sozialistischen Internationale.

Im April 2018 wurde sie als Mitglied des ungarischen Parlaments wiedergewählt. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Partei.

Weitere informationen zu ihrer Zeit als MdEP finden sich hier

Ausgewählte Plenarreden

In der Plenartagung vom 19. Juni 2008 sprach Zita Gurmai in ihrer Eigenschaft als Berichterstatterin für den Initiativbericht des Ausschusses für Verkehr und Fremdenverkehr „Für eine europaweit sicherere, sauberere und effizientere Mobilität: Erster Bericht über die Initiative „Intelligentes Fahrzeug":

Im Jahr 2010 ernannte der Ausschuss für konstitutionelle Fragen Zita Gurmai und Alain Lamassoure zu Berichterstattern für den Vorschlag für eine Verordnung über die Bürgerinitiative. In dieser Funktion sprach sie am 15. Dezember 2010 im Plenum:

Im Rahmen der Plenardebatte über den Initiativbericht des Ausschusses für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter „Frauen in politischen Entscheidungsprozessen - Qualität und Gleichstellung“ plädierte Zita Gurmai am 12. März 2012 für mehr Frauen in Entscheidungspositionen und forderte ein klares Engagement der Kommission und der Mitgliedstaaten:

Am 16. Januar 2014 debattierte das Plenum die Nichtdiskriminierung im Rahmen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und die damit verbundenen Rechte - eine Debatte, die angesichts der Pläne der spanischen Regierung für eine Verschärfung des Abtreibungsgesetzes besonders heftig geführt wurde. Zita Gurmai forderte die Kommission auf, die Rechte der Frauen zu verteidigen:

Was sich im Archiv befindet

Dieser Dokumentenbestand umfasst im Wesentlichen die Entwicklung der „Bürgerinitiative“, die mit dem Vertrag von Lissabon vom 1.4.2012 als Instrument zur Beteiligung an der Gestaltung der EU-Politik eingeführt wurde. Der Petitionsausschuss und der Ausschuss für konstitutionelle Fragen waren an den Beratungen über den Vorschlag der Europäischen Kommission beteiligt und der Bestand enthält auch Dokumente zu diesem Thema, da Gurmai von 2009 bis 2014 Mitglied des Ausschusses für konstitutionelle Fragen war. Der Dokumentenbestand ist in die folgenden sechs Rubriken gegliedert, in denen Informationen verfügbar sind: über das angewandte Verfahren, die Gesetzgebungstätigkeit des Parlaments, die Standpunkte von Interessengruppen, Informationskampagnen, Pressemitteilungen und Konferenzen.