Élisabeth Morin-Chartier, Frankreich, MdEP von 2007 bis 2019


MEP Élisabeth Morin-ChartierÉlisabeth Morin-Chartier in der Plenarsitzung vom November 2011 in Straßburg © Europäische Union 2011 - Europäisches Parlament

Fraktionen

2007-2009: Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten) und europäischer Demokraten
2009-2019: Fraktion der Europäischen Volkspartei (Christdemokraten)

Nationale Parteien

2007-2015: Union pour un Mouvement Populaire
2015-2018: Les Républicains
2018-2019: parteilos

Biografie

Élisabeth Morin-Chartier wurde in Ceaux-en-Couhé im Department Vienne in Frankreich geboren. Sie ist eine ausgebildete Historikerin und verfolgte vor ihrem Eintritt in die Politik eine Universitätslaufbahn: Sie war von 1970 bis 1984 Professorin für Geografie und arbeitete dann 1984 und 1985 für das Rektorat des Hochschulbezirks Académie de Poitiers, wo sie zuerst für die Renovierung der Hochschulgebäude und später für kulturelle Aktivitäten zuständig war. Sie war auch stellvertretende Direktorin des Regionalzentrums für Bildungsdokumentation in Poitiers (1985–1988) und Generaldirektorin von CNED Futuroscope (1988–1995).

Von 1995 bis 1997 war sie kommissarische Sachverständige und dann Inspektorin des Hochschulbezirks (1997–2001), wobei sie für die staatliche Ausbildung des Aufsichtspersonals des Hochschulbezirks an der Höheren Schule für staatliche Bildung zuständig war. Danach hatte sie von 2001 bis 2010 die Funktion einer Generalinspektorin der Nationalen Bildungs- und Forschungsverwaltung für den Südosten Frankreichs inne (Hochschulbezirke Lyon, Grenoble, Aix-Marseille, Nizza und Korsika).

Élisabeth Morin-Chartier begann ihre politische Laufbahn als Mitglied des Regionalrats in Poitou-Charentes (1998–2010). Danach war sie erste Vizepräsidentin (1999–2002) und Präsidentin (2002–2004) des Regionalrats von Poitou-Charentes und von 2001 bis 2007 Mitglied im Gemeinderat von Poitiers. Von 2004 bis 2007 war sie Mitglied des Wirtschafts- und Sozialrats.

Nach dem Rücktritt der in die Regierung berufenen Roselyne Bachelot-Narquin zog sie 2007 in das Europäische Parlament ein. Zwölf Jahre lang war sie nach ihrer Wiederwahl im Jahr 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments. Als Erste Quästorin des Europäischen Parlaments war sie Vorsitzende des Ausschusses für die Bekämpfung von Belästigung. Dieser Ausschuss führte ein Verfahren zur Untersuchung von Beschwerden sowie Sanktionen gegen MdEP ein, was eine neuartige Maßnahme in einer europäischen Institution darstellte. Sie war außerdem stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter und Mitglied des Ausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten, wodurch sie sich aktiv für Lohngleichheit und gleiche Berufschancen sowie für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer einsetzen konnte.

MEP Élisabeth Morin-ChartierÉlisabeth Morin-Chartier bei einer Pressekonferenz zu den Maßnahmen des Parlaments gegen Belästigung © Europäische Union 2018 - Europäisches Parlament

Im Einklang mit ihrem Mandat als Mitglied des Europäischen Parlaments war sie Vorsitzende der NRO Europäische Frauenunion, die 1953 gegründet wurde, um für Frauenrechte und Demokratie in Europa zu kämpfen. Sie ist nunmehr Ehrenvorsitzende der Organisation und setzt sich weiterhin für Frauenrechte ein.

Sie hat eine Vielzahl an Berichten verfasst, wie beispielsweise über die Richtlinie zur Entsendung von Arbeitnehmern und den Europäischen Sozialfonds, der geschaffen wurde, um den ersten Vorschussbetrag für durch die Beschäftigungsinitiative für junge Menschen geförderten operationellen Programme zu erhöhen. Sie erstellte auch einen Bericht zu dem Vorschlag für eine Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rats zu Seeleuten.

Schließlich beteiligte sie sich auch als Schattenberichterstatterin für ihre Fraktion am Legislativvorschlag über Erasmus+ und andere Instrumente zur Förderung der Mobilität in der beruflichen Aus- und Weiterbildung - ein Konzept für lebenslanges Lernen.

Weitere informationen zu ihrer Zeit als MdEP finden sich hier

Ausgewählte Plenarreden

Am 10. Februar 2015 sprach Élisabeth Morin-Chartier als Mitglied des Ausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten in der Plenarsitzung in Straßburg in einer Debatte über die Europäische Jugendinitiative. In ihrer Rede plädierte sie für eine Aufstockung der Mittel für eine größere Mobilität junger Menschen, die auf Arbeitssuche sind und aus Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit kommen:

Am 29. Mai 2018 sprach Élisabeth Morin-Chartier als Berichterstatterin des Ausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten für einen Vorschlag für eine Richtlinie über die Entsendung von Arbeitnehmern im Rahmen der Erbringung von Dienstleistungen in der Plenarsitzung in Straßburg. Dabei verteidigte sie den Grundsatz "gleiche Arbeit = gleicher Lohn" an demselben Arbeitsplatz, den sie zu einer Frage der sozialen Gerechtigkeit und der Gleichstellung von Arbeitnehmern in der gesamten Europäischen Union machte:

Am 4. April 2019 sprach Élisabeth Morin-Chartier als Mitglied des Ausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten in einer Debatte in der Plenarsitzung in Brüssel über die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben für Eltern und pflegende Angehörige. Sie begrüßte insbesondere die Fortschritte, die im Hinblick auf eine größere Gleichheit der beruflichen Laufbahn von Frauen und Männern erzielt wurden:

Was sich im Archiv befindet

Der Dokumentenbestand von Élisabeth Morin-Chartier ist in drei große Bereiche gegliedert, die ihre Tätigkeit als Mitglied parlamentarischer Ausschüsse, ihre politische Tätigkeit in ihrem Wahlkreis und als Mitglied der Fraktion der Europäischen Volkspartei sowie ihre Tätigkeit als Person des öffentlichen Lebens umfassen.

Was ihre parlamentarische Tätigkeit betrifft, beziehen sich die wichtigsten Akten auf ihre Arbeit als Mitglied des Ausschusses für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (Entsenderichtlinie, Europäischer Sozialfonds, Richtlinie über elektromagnetische Felder, Migration) und als stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter (Schutz von Schwangeren, Frauen und das Rentensystem, Frauen und die Wirtschaftskrise).

Die Akten zu ihrer politischen Tätigkeit sind in zwei Untergruppen gegliedert:

  • Beziehungen zu ihrer französischen Wählerschaft auf lokaler und Departementsebene
  • Tätigkeit in der Fraktion der Europäischen Volkspartei: Sitzungen, Veröffentlichungen, Korrespondenz

Der dritte größere Themenbereich schließlich zeigt die Tätigkeit von Élisabeth Morin-Chartier als Person des öffentlichen Lebens: Erwähnungen in der Presse, Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen, Präsenz in sozialen Netzwerken, Beiträge zu Büchern und Artikeln.