Biografie
Hans-Gert Pöttering wurde am 15. September 1945 geboren. Er studierte Rechtswissenschaften, Politikwissenschaft und Geschichte an der Universität Bonn, der Universität Genf, am Hochschulinstitut für internationale Studien in Genf und an der Columbia University in New York. Sein erstes juristisches Staatsexamen legte er 1973 ab und er ist Doktor der Philosophie (Politikwissenschaft und Geschichte). Ab 1989 war er Lehrbeauftragter an der Universität Osnabrück und wurde 1995 zum Honorarprofessor an der Universität ernannt.
Von den ersten unmittelbaren Wahlen im Jahr 1979 bis zum Jahr 2014 war er ununterbrochen Mitglied des Europäischen Parlaments. Er wurde 1994 stellvertretender Vorsitzender der Fraktion der Europäischen Volkspartei (Europäische Demokraten) und war von 1999 bis 2007 Vorsitzender der EVP. Er löste Josep Borrell Fontelles als Präsident des Europäischen Parlaments im zweiten Teil der Amtszeit 2004–2009 ab. Als er 2014 sein Amt niederlegte, war er das dienstälteste Mitglied des Europäischen Parlaments.
Als Präsident des Europäischen Parlaments schlug er die Schaffung des Museums „Haus der Europäischen Geschichte“ in Brüssel vor und ist seither Vorsitzender des Kuratoriums. Von 2010 bis 2017 war er Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung. Von 2018 bis 2022 war Hans-Gert Pöttering Vorsitzender des Vereins der ehemaligen Mitglieder des Europäischen Parlaments.
Politische Ämter
- 1974–1976: Kreisvorsitzender der Jungen Union im Landkreis Osnabrück
- 1974–1980: Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Bersenbrück
- 1976–1980: Europapolitischer Sprecher der Jungen Union Niedersachsen
- 1979–2014: Mitglied des Europäischen Parlaments (einziges Mitglied, das von der ersten unmittelbaren Wahl im Jahr 1979 bis zum Jahr 2014 ununterbrochen Mitglied des Europäischen Parlaments war)
- 1981–1991: Vorsitzender der Europa-Union Niedersachsen
- 1984–1994: Vorsitzender des Unterausschusses für Sicherheit und Abrüstung
- 1990–2010: Vorsitzender der CDU im Landkreis Osnabrück
- 1994–1996: Leiter der Arbeitsgruppe „Regierungskonferenz 1996“ von EVP und EVP-Fraktion zur Erarbeitung der EVP-Position zum Vertrag von Amsterdam
- 1994–1999: Stellvertretender Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament
- 1996–1999: Leiter der Arbeitsgruppe „Erweiterung der Europäischen Union“ von EVP und EVP-Fraktion
- 1997–1999: Präsident der Europa-Union Deutschland
- 1999–2007: Vorsitzender der Fraktion EVP-ED im Europäischen Parlament
- 1999–2009: Mitglied im Bundesvorstand der Christlich Demokratischen Union (CDU, Deutschland), Präsidiumsmitglied
- 1999–2009: Mitglied des Präsidiums der Europäischen Volkspartei (EVP)
- 2007–2009: Präsident des Europäischen Parlaments
- 2008–2009: Präsident der Parlamentarische Versammlung der Union für den Mittelmeerraum (PV-UfM)
- 2008–2014: Vorsitzender der Arbeitsgruppe zum Nahen Osten im Europäischen Parlament
- 2010-2017: Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung
- 2018-2022: Vorsitzender des Vereins der ehemaligen Mitglieder des Europäischen Parlaments
- seit 2010: Mitglied des Direktoriums der Karlspreisgesellschaft der Stadt Aachen
Was sich im Archiv befindet
Das Archiv hat 90 Akten vom Kabinett des Präsidenten Pöttering erhalten. Von besonderer Bedeutung sind für den Präsidenten verfasste Briefings, da es sich um Zusammenfassungen von Plenarsitzungen sowie von Sitzungen der Mitglieder und Direktoren, die dem Kabinett zur Kenntnisnahme übermittelt wurden, handelt. Wir heben auch die chronologische Sammlung der Briefe des Präsidenten, insbesondere die Antwortschreiben auf Einladungen sowie die Dankschreiben, hervor. Das Kabinett hat Akten zu allen Aspekten der Arbeit des Präsidenten erstellt, etwa zu Besuchen, Reden, Interviews und Medienkontakten.
Weitere Dokumente zur Präsidentschaft Pötterings werden von der Konrad-Adenauer-Stiftung aufbewahrt.